Bilder wiederherstellen – wie geht das?

Digitalfotos können auf der Kamera sofort überprüft werden und gegebenenfalls auch gleich wieder gelöscht werden. Leider passiert es hin und wieder aber auch, dass ein wichtiges oder wertvolles Bild versehentlich gelöscht wird. Beim Umgang mit einer neuen Digicam kann es auch vorkommen, dass die Speicherkarte unabsichtlich formatiert wird.

Ein sicheres Vorgehen, um solchen Missgeschicken vorzubeugen ist:

+ Bilder nur auf dem PC löschen

+ Speicherkarte im Menü der Kamera gegen versehentliches Löschen zu sichern

+ Speicherkarte als Sicherungskopie der Bilder auf der Festplatte nutzen

+ Fotos stets auf verschiedenen Speichermedien archivieren

+ Fotos regelmäßig drucken / entwickeln lassen. Einen echten Fotoabzug kann man nicht löschen.

+ Bilder erst von der Speicherkarte löschen, wenn der Speicherplatz knapp wird

+ Die schönsten Bilder auf Leinwand drucken und verschenken 🙂

Sollten die Bilder auf der Speicherkarte dennoch gelöscht oder beschädigt worden sein, ist das kein Grund um zu verzweifeln. Es gibt für viele Speicherkarten diverse  und zuverlässige Methoden, um die Bilder wiederherzustellen.

Digitale Bilddaten sind anfälliger gegen Beschädigungen als Fotos, die von einem analogen Film belichtet werden. Beispielsweise können fehlerhafte Bilddaten schon durch ein unsachgemäßes Entfernen der Kamera vom Computer ausgelöst werden.

Durch einen unterbrochenen Schreibvorgang können Beschädigungen des Dateisystems oder Lese-/Schreibfehlermeldungen auftreten. Auch ein unbeabsichtigtes Ausschalten der Kamera kann solche Fehler verursachen.

Sollte ein solches Problem auftreten und die Bilder unwiderruflich verloren erscheinen, stellt sich schnell die Frage:

Wie kann ich meine Fotos und Bilder wiederherstellen?

Es gibt viele gute, professionelle Programme wie z. B. Phoenix Photo Recovery von Stellar, die es ermöglichen gelöschte oder beschädigte Bilder unkompliziert wiederherzustellen. Eine Liste finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

Zunächst ist es wichtig, zwei Fälle zu unterscheiden: Die Wiederherstellung der Fotos von einer Speicherkarte – oder von einer Festplatte:

Wie kann ich Bilder von der Speicherkarte wiederherstellen?

Falls Bilder auf der Speicherkarte gelöscht, verschoben oder beschädigt wurden, ist das wichtigste KEINERLEI DATEN MEHR AUF DIE SPEICHERKARTE ZU SCHREIBEN!

Je nach Kartenformatierung der Speicherkarte gibt es passende Programme zur Wiederherstellung der gelöschten Bilder. Die meisten dieser Recovery-Programme sind intuitiv und einfach zu bedienen, eine Liste finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

In der Regel wird die Kamera einfach mit der Kamera oder einem Kartenlesegerät mit dem Computer verbunden, oder ein Speicherkartenslot eines Notebooks genutzt.

Die Software durchsucht die Speicherkarte und zeigt die gefundenen Bilder an. Auch die Bilder, die bereits gelöscht wurden. Die Bilder sollten dann auf der Festplatte des Rechners gespeichert werden, da ein erneutes Speichern auf der Kamers zum Überschreiben der intakten Bilddaten führen könnte.

Ob das Wiederherstellen der Bilder erfolgreich war zeigt sich, wenn man die Fotos in der Vorschau öffnen kann. Generell lässt sich sagen, dass sich Bilder, die durch Dateifehler auf dem Speichermedium unbrauchbar geworden sind leichter wiederherstellen lassen als Fotos, die auf einer Speicherkarte sind, die durch äußere Einflüsse beschädigt wurde.

In diesem Fall hilft meist nur das Einsenden der Speicherkarte an einen der zahlreichen Anbieter im Internet die sich auf das Wiederherstellen von defekten Fotos spezialisiert haben. Hier kommen neben Wiederherstellungsversuchen mit spezieller Profisoftware auch andere physikalische Verfahren zum Einsatz. So können beispielsweise auch Fotos von Speicherkarten mit Wasserschaden oder ähnlichen äußeren Beschädigungen wiederhergestellt werden.

In den allermeisten Fällen wurden die Bilder aber versehentlich gelöscht oder beschädigt. Dann können auch kostenlose Programme schon zum Erfolg verhelfen und die Bilder retten.

Bilder auf der Festplatte gelöscht – was nun?

Falls Bilder auf der Festplattte gelöscht, verschoben oder beschädigt wurden, ist es zunächst wichtig, KEINERLEI DATEN MEHR AUF DIE FESTPLATTE ZU SCHREIBEN! Jede neue Datei verkleinert die Chance, alle Bilder wiederherstellen zu können.

Mit einem kostenlosen Programm wie Recuva kann man auf die Suche nach den Bilddateien gehen – es empfiehlt sich immer einen Deep Scan durchzuführen, um alle Dateien wiederherstellen zu können. Falls die Bilder nach dem recovern beschädigt sind, gibt es weitere möglichkeiten, auch diese Bilder noch zu retten.

Deshalb ist es am besten, mit dem Datenrettungsprogramm alle Bild-Dateien wiederherstellen zu lassen, die es findet – filtern Sie dazu einfach nach der gewünschten Dateiendung wie .jpg, .JPEG, .gif, .png, .raw etc. wobei .jpg das am häufigsten von Digitalkameras benutzte Format ist.

Die Dateien müssen auf einen neuen Datenträger wiederhergestellt werden, auf keinen Fall kann man die Daten auf der gleichen Festplatte oder Speicherkarte wiederherstellen lassen. Natürlich empfehlen wir, regelmäßige Backups von Ihren Dateien zu machen (online oder auf einer lokalen Festplatte) – aber wenn Sie diese gemacht hätten, wären Sie wahrscheinich nicht auf dieser Website.

Einige professionelle Anbieter von Programmen zum Wiederherstellen von Bildern:

Stellar Phoenix Photo Recovery (professionell / semiprofessionell)

http://www.stellar-info.de/geloeschte-fotos-wiederherstellen.html

Ein besonders benutzerfreundliches Programm zur Wiederherstellung von gelöschten oder beschädigten Foto-Dateien, Videos und Audio-Dateien. Alle gängigen Formate werden unterstützt.
DigitalPhoto testete das Tool in der Ausgabe 12/2012 und bewertete es als „sehr gut“.

 

O&O DiskRecovery (professionell)

http://www.oo-software.com/de/products/oodiskrecovery/index.html

Dieser Datenrettungsprofi findet und rekonstruiert gelöschte oder fehlerhafte Daten aller Art. Bilder, Videos, Office-Dateien, E-Mails, sonstige programmspezifische Dateien und sogar System-Dateien. Der Alleskönner hat außerdem die Möglichkeit zerstörte Festplatten oder Partitionen wiederherzustellen. Infos gibt’s auch bei Computerbild.
Das Tool von O&O schnitt in der Professional Edition im Test von PCPraxis (Heft 9/2011
Einzeltest) mit Note 1,4 ab. Das Fachmagazin com! zeichnete die Professional Edition  mit Note 2,0 aus (Ausgabe 8/2011).

 

O & O UnErase

http://www.oo-software.com/home/de/products/oounerase

Auch mit dieser Software lassen sich Bilder und alle möglichen sonstigen gelöschten Dateien wieder herstellen. Egal ob von der internen festplatte, oder externen Speichergeräten wie weiteren festplatten, USB-Sticks, Speicherkarten und Digitalkameras. Eine Demoversion spürt gelöschte Dateien auf einem ausgewählten Speichermedium auf, zum Wiederherstellen braucht man allerdings die Vollversion.

Im Einzeltest von PCWelt aus Heft 3/2010 erhielt O&O UnErase eine 1,6. Das Tool würde seine Aufgaben gut erfüllen.

 

Ontrack Data Recovery (professionell)

http://www.ontrack.de/easyrecovery-professional/

Leicht zu bedienen und trotzdem leistungsstark zeigt sich dieses Tool zum Bilderwiederherstellen. Auch alle anderen Datei-Arten können auf sämtlichen Speichermedien rekonstruiert werden, sprich Festplatten, Speicherkarten, USB-Sticks und -Wechseldatenträger, Jaz- und Zip-Wechseldatenträger. Die kostenlose Demo-Version kann im Vorfeld aufzeigen, welche Dateien gerettet werden können.
Die c’t beurteilte Ontrack Data Recovery im Test von 11 Produkten (Heft 20/2009) als „gut“. Test-Bericht lesen.

Auslogics Emergency Recovery

http://www.auslogics.com/recovery/index.php

Das Tool kann neben Bilder wiederherstellen auch alle anderen gängigen gelöschten Dateiarten erkennen und rekonstruieren. Es arbeitet schnell und relativ zuverlässig. Besonders an der Software ist, dass sie in der Liste der gefundenen Dateien auch Vermerke über deren Zustand ausgibt. Infos sind auch hier zu finden.

 

Smart Data Recovery

http://www.smartpctools.com/de/data_recovery/index.html

Die Software gehört in die Reihe der universellen Datenwiederherstellungsprogramme. Es lassen sich Bilder wiederherstellen, und auch alles andere, was einmal gelöscht wurde. Selbst aus dem Papierkorb entfernte Dateien. Unterstützt werden Festplatten (FAT/NTFS-System), Flash- und USB-Laufwerke, USB-Sticks, Multimedia- und PC-Karten, Secure Digital Cards und Disketten. Auch Chip stellt das Tool vor.

Ein regelmäßiges Sichern und Archivieren von wichtigen Bildern auf verschiedenen Speichermedien ist jedoch die sicherste Methode, um Fotos auf lange Sicht zu schützen.

Auch ein Umkopieren der Daten auf beispielsweise neue CDs / DVDs ist zu empfehlen, da alle Datenträger eine eingeschränkte Lebensdauer von 2-20 Jahren aufweisen.

 

 

Einige kostenlose Anbieter von Software zum wiederherstellen von digitalen Bildern:

DiskDigger (kostenlos)

http://diskdigger.softonic.de/

Das Tool muss nicht extra installiert werden und kann z.B. von einem USB-Stick aus gestartet werden. Es stellt Daten auf Festplatten (auch externen) sowie auf USB-Sticks wieder her. DiscDigger ist benutzerfreundlich aufgebaut, soll aber teils weniger gelöschte Dateien auffinden als andere Programme. Als kostenlose Software allemal einen Versuch wert. Auch Technikmagazine empfehlen die Software im Bedarfsfall zu testen.

Restoration (kostenlos)

http://www.wintotal.de/softwarearchiv/index.php?rb=43&id=1841

Restoration stellt gelöschte Dateien auf allen möglichen Speichermedien wieder her, gerade auch endgültig aus dem Papierkorb entfernte. Unterstützt werden die Dateisysteme FAT 12/16/32 und NTFS. Besonderheit: Das Tool kann andererseits auch zum gezielten endgültigen Löschen genutzt werden. Infos bietet z.B. auch Netzwelt.

PC Inspector Smart Recovery 4.5 (kostenlos)

http://pc-inspector-smart-recovery.softonic.de/

Diese Software wurde zur Rettung von fehlerhaft gespeicherten oder gelöschten Dateien auf Flash-Speicherkarten geschrieben. Dabei werden alle gängigen Bilddatei-Formate, sowie Video- und Audioformate unterstützt.
Testberichte: Das Magazin DigitalPhoto kürte das PC Inspector im Test von Heft 10/2005 als Testsieger von 3 Produkten, mit voller Punktzahl. Das Magazin Chip Photo Video beurteilte das Tool im Test aus Heft 9/2005 dagegen als „befriedigend“.

Recuva (kostenlos)

http://www.piriform.com/recuva

Dieses schnell arbeitende Tool dient zur umfassenden Wiederherstellung aller möglichen Datei-Arten auf sämtlichen Speichermedien. Recuva gilt als verhältnismäßig zuverlässig, wenn es um das Auffinden und die Wiederherstellung von Dateien geht. Das Tool hat aber den Nachteil, dass es teils nicht die ursprünglichen Dateinamen anzeigt, wodurch die Suche erschwert werden kann.

Das Branchen-Magazin GameStar beurteilte das Tool Recuva im Einzeltest von Heft 6/2008 als „sehr gut“. Beim Magazin PCPraxis hingegen konnte das Tool im Test von Heft 3/2010 nur mit Note 2,8 abschneiden. Jedoch sei das Preis-Leistungsverhältnis „sehr gut“. Recuva wird als kostenloser Erstversuch zur Datenrettung empfohlen.

PhotoRescue (kostenlose Testversion) Windows / MAC

http://www.datarescue.com/photorescue

Wie der Name schon ahnen lässt, ist PhotoRescue speziell zur Bilder-Wiederherstellung gedacht. Auch unterstützt w

erden Video- und Audio-Dateien. PhotoRescue kann Speichermedien aller Art durchforsten, im Gegensatz zu anderen Programmen rettet es sogar Dateien von CDs und DVDs. Das Tool stellt Suchergebnisse als Thumbnails anstatt als Liste dar, die zur Wiederherstellung ausgewählt werden können.
PCWelt hat das Programm bereits vor einigen Jahren im Einzeltest mit einer 2,4 bewertet. (Heft 5/2006).

Digital Image Recovery (kostenlos) – Windows

http://www.z-a-recovery.com/digital_image_recovery.htm

Dieses Programm ist speziell für die Wiederherstellung von gelöschten Bilddateien sowie Videos geeignet. Folgende Formate werden erkannt: TIFF, CRW, GIF, JPEG, MOV, AVI movie, WAV, CR2 und ORF. Es können Speicherkarten aber auch Festplatten und USB-Sticks durchforstet werden.

Sollte keine kostenlose Softwarelösung helfen, kann man auch professionelle kostenpflichtige Programme zurück greifen um gelöschte oder beschädigte Bilder wiederherzustellen.

Diese meist professionellen Tools bieten einen umfangreicheren Funktionsumfang und zahlreiche Eingriffsmöglichkeiten um den Wiederherstellungsprozess zu beeinflussen und zu verfeinern.

ChipPhotoVideo testete das Tool 2005 mit der Endnote „mangelhaft“. DigitalPhoto  beurteilte Zero Assumption Recovery hingegen im Vergleich von 3 Tools (Heft 10/2005) mit 7 von 8 Punkten!

 

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