Anfängerfehler beim Stativ und Taschenkauf vermeiden

Ein zu günstiges und leichtes Stativ zu kaufen, ist definitiv ein klassischer Anfängerfehler. Leicht, günstig und stabil geht so einfach nicht zusammen. Wenn man auf teuere Materialen wie Carbon verzichtet muss man davon ausgehen, dass ein sinnvoll nutzbares Stativ mehr als zwei Kilogramm wiegt.

Das Stativ sollte voll aus geklappt Augenhöhe erreichen. Natürlich ist es auch schön, wenn das Stativ so groß ist, dass Sie störende Elemente wie Gebüsch oder Autos aus dem Bild bekommen.

Für jeden, der sein Stativ nur gelegentlich nutzt ist eine Schnellkupplungsplatte Pflicht, die man unter die Kamera schrauben kann und Sie nur mit einem Hebelgriff am Stativkopf befestigen und lösen können. So entfällt die lästige Fummelei, wenn man den Ort wechselt oder die Kamera tauschen muss.

Ein Stativkopf

Stative sind eine sinnvolle Investition – vor allem langfristig überleben sie meist Kameras!

Zusammengefasst kann man sagen, dass beim Stativkauf Geiz die schlechteste Devise ist. Ein etwas edleres Model ist eine gute Investition und hat bei viele Fotografen schon die ein oder ande

re Kamera überlebt.

Sonderformen:

Einbeinstativ:

Dies ist eine Sonderform des klassischen Stativs. Es wird nicht dazu verwendet bei Nacht lange zu belichten. Es ist vom großen Nutzen, wenn man mit einem schweren Teleobjektiv schnell reagieren muss. Es fällt schwer ein Objektiv mit 3kg zusammen mit einer Kamera mit 1kg lange ruhig zu halten. Ein Einbeinstativ bietet hier die Möglichkeit das Gewicht am Boden abzustützen. So wird die Bewegungs und damit automatisch die

Verwacklungsmöglichkeit sehr stark eingeschränkt. Ein anvisieren des Motivs klappt somit schnell und problemlos.

Stativköpfe:

Eine Wasserwaage auf dem Stativ

Eine Wasserwaage hilft beim Ausrichten der Kamera

Hier kann man 3 Formen diferenzieren:

Kugelkopf

Eine Kugel ermöglicht die freie Bewegung der Kamera und eine schnelle Einstellung. Ein Regler, der die Reibung justiert verhindert dass die Kamera wegkippt.

Drei-Wege-Neigerer

Hierbei wird die jeweilige Achse mit einem eigenen Hebel verstellt. Dieser Typus ist etwas weniger komfortabel, ermöglicht aber sehr genaues Arbeiten.

Fluid-Neiger

Dieser Stativkopf ist darauf ausgelegt, Schwenkbewegungen stark abzudämpfen. Dies empfiehlt sich für die Fotografen, die mit ihrer Kamera auch Filme und Videos drehen wollen.

Auslöser:

Ein Infrarotauslöser

Ein Infrarotauslöser von Canon

Der Auslöser ist ein Pflichtzusatz zum Stativ. Nur so lässt sich die Auslösung mechanisch entkoppeln und lästiges Verwackeln vermeiden. Bei HDR Fotografien verwende ich persönlich am liebsten einen Funkauslöser, damit die Belichtungsreihen absolut deckungsgleich sind und ich auch auf weichem Untergrund (z.B. Wiese oder Wald) gute Aufnahmen kreieren kann.

Eine Variante hiervon ist ein Intervallauslöser. Mit diesem kann man dann z.B. 24-mal alle 60 Minuten ein Bild aufnehmen. So kann man dann mit seinen Fotos einen Film erstellen, bei dem man einen Tagesverlauf auf der gleichen Stelle dokumentiert.

Professionelle Sportfotografen verwenden auch einen gerne Infrarot Auslöser mit mehreren Empfängern. So kann der Fotograf bei sehr schnellen Bewegungsabläufen mehrere Kameras mit verzögerung aktivieren, um eine noch feinere Abdeckung des Ablaufs als eine Kamera, die nur 10 Bilder pro Sekunde schafft. Die Grenze zum Film verschwimmt hierbei stark.

Die Fototasche

Wer viel Fotografiert und mit seiner Umfangreichen Ausrüstung Unterwegs ist, der wird eine gute Fototasche als wesentlichen Ausrüstungsgegenstand schnell zu schätzen lernen. Hier muss der Anfänger wieder aufpassen, um nicht am Falschen Ende zu sparen. Wer sich eine zu kleine Fototasche kauft, der wird schnell Probleme mit Unterschiedlichen Motiven haben, wenn nur ein Objektiv in seiner Tasche Platz hat. Eine falsche Tasche ist beim Fotografieren schnell lästig und ist für ambitionierte Nutzer zu klein.

Die Tasche sollte möglichst sicher und unkompliziert zu Packen sein. Es muss möglich sein Objektive ohne Nachzudenken in die Tasche zu verstauen und die Tasche sollte die Kamera vor Umwelteinflüssen bewahren. Eine starke Wandpolsterung und eine Abdichtung mit einem Reißverschluss ist hier essenziell, um auch bei einem Sandsturm seine Kamera unversehrt zu lassen. Nicht zu vergessen ist auch ein breiter Gurt und eine angenehme

Eine dichte Kameratasche verhindert das eindringen von Staub und Sand

Eine dichte Kameratasche verhindert das eindringen von Staub und Sand

Oberfläche. So könnte die Ausrüstung auf einem Wanderausflug schnell unangenehm am Körper scheuern.

Größe der Tasche

Eine gute Größe für eine Fototasche bietet Platz für die Kamera, einer Batterie mit zwei Objektiven und einem Blitz. Man sollte mit ihr gut durch sehr belebte Orte und Menschenmenge kommen. Wer noch mehr Equiptment braucht und auf längeren Touren unterwegs ist, sollte sich eine zweite Tasche anschaffen. So kann man seine Tasche auch gerne mal getrost im Auto oder Hotel lassen.

Fotoausrüstung auf Flugreisen

Wer mit umfangreicher Ausrüstung auf Reise ist, der sollte eine Tasche verwenden, die die erlaubte Größe im Handgepäck nutzt. (55*40*20cm) Offiziell erlaubt sind meistens 6kg, aber man sollte dies am besten vorher telefonisch mit der Fluglinie abklären.

Fotoausrüstung ist definitiv Handgepäck, denn der Verlust eines Koffers ohne Sonderdeklaration ist normalerweise nur bis 550€ abgesichert. Lediglich das Stativ gehört dann in den Koffer.

Fotorucksack:

Wer seine Fotoausrüstung am Strand nutzen will, wird schnell eine dichte Kameratasche zu schätzen lernen!

Wer seine Fotoausrüstung am Strand nutzen will wird schnell eine dichte Kameratasche zu schätzen lernen!

Ein Fotorucksack empfiehlt sich auf Wanderungen in der freien Natur, weil er die Hände frei hält und das Gepäck nicht verrutscht. Als Alltagslösung ist dieser aber nicht so praktikabel. Diebe haben im Gegensatz zu Ihnen schnell Zugriff auf Ihre Ausrüstung. Letztendlich muss aber jeder Fotograf selber entscheiden, welche Tasche dann für seine Arbeit am Besten ist.

Achtung Gewicht:

Denken Sie immer daran nur das Zubehör einzupacken, dass Sie auch wirklich brauchen, um hinterher dann nicht Probleme mit Ihrem Rücken zu bekommen. Verwenden Sie gerne auch zwei Taschen (z.B. versteckt im Auto ablegen) um nicht immer komplett alles mitzuschleppen!

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