Tipps zur Makrofotografie

Das Gebiet der Makrofotografie erlebte vor allem im letzten Jahrzehnt einen wahren Aufschwung. Die Entwicklung und Verbesserung immer leistungsfähigerer Linsen und Blenden machte es möglich, auch kleine Motive bis ins letzte Detail genau zu fotografieren.

Die Makrofotografie ist in gewisser Weise das genaue Gegenteil der Weitwinkelfotografie. Es geht ihr nicht um einen Überblick oder größere Zusammenhänge, sondern um die Konzentration auf kleinste Besonderheiten eines Motivs. Auch als Amateurfotograf kann man mit Makroaufnahmen tolle Effekte und Wirkungen erzielen. Doch damit die Bilder auch gut werden, muss man gerade als Anfänger einige Dinge beachten.

Zunächst ist zu beachten, dass die Schärfentiefe immer geringer wird, je größer man die kleinen Motive abbildet. Jede Kamera hat eine Naheinstellgrenze, die den kleinstmöglichen Abstand vom Motiv zur Ebene des Sensors festlegt.

Für die Makrofotografie sollte man immer ein Stativ zu Hilfe nehmen. Zudem sollte der Untergrund dafür natürlich stabil sein. Mit der Hand kann man sonst nur schwer scharfe Bilder schießen. Zusätzlich kann man sich auch noch einen Kabelfernauslöser zulegen, um kleine Erschütterungen beim Auslösen mit der Hand zu verhindern. Dies ist aber nicht unbedingt nötig, wer von Natur aus ein ruhiges Händchen hat, kann gut und gerne darauf verzichten. Durch das Okular des Suchers kann Streulicht einfallen, das dann für Unterbelichtung auf dem Foto sorgt. Um das zu Verhindern, kann man eine Okularabdeckung an der Kamera anbringen.

Wichtige Grundeinstellungen für die Makrofotografie sind das Ausschalten des Bildstabilisators, manuelles Fokussieren und Fotografieren sowie das Schließen der Blende. Damit man nicht seinen eigenen Schatten auf das Bild wirft, sollte man zudem eine Position einnehmen, bei der man die Sonne nicht im Rücken hat.

Natürlich spielt auch das Objektiv eine wichtige Rolle bei der Makrofotografie. Es gibt spezielle Makroobjektive, die jedoch in der Anschaffung nicht ganz günstig sind. Dennoch lohnt sich die Investition, wenn man regelmäßig Bilder damit machen will, denn diese werden sicherlich toll werden!

Das Makroobjektiv ermöglicht sehr große Abbildungsmaßstäbe, die man mit keinem anderen Objektiv erreichen kann. Zudem hat man bei einem Makroobjektiv verkürzte Belichtungszeiten, was für eine optimale Bildqualität sorgt. Allerdings sollte man sich für professionelle Makrofotos zusätzlich zum Objektiv auch noch Spezialzubehör wie einen Getriebeneiger und Einstellschlitten anschaffen, das geht dann ordentlich ins Geld. Gerade das Originalzubehör für Sony, Nikon oder Canon Objektive ist unverhältnismäßig teuer. Da lohnt sich oft der Blick zu Ebay, wo es von Drittherstellern viele Qualitativ hochwertige Produkte zu einem Bruchteil des Originalpreises gibt.

Als Einsteiger reicht es meist völlig aus, wenn man sich eine Nahlinse anschafft. Diese benötigt kein weiteres Zubehör, man spart Geld und Gewicht. Die Nahlinsen muss man nur auf ein Teleobjektiv als Vorsatzlinse aufschrauben, schon kann’s losgehen. Die Bildqualität hängt dann rein vom Objektiv ab, egal, wie hochwertig die Nahlinse ist. Wer dennoch auf Qualität setzten möchte, sollte sich eine Achromatlinse kaufen, diese wurden entwickelt, um Linsenfehler zu reduzieren.

Um die Naheinstellgrenze, die oben schon einmal erwähnt wurde, herabzusetzen, kann man sich zudem Zwischenringe zulegen. Diese werden wie ein Telekonverter zwischen Kamera und Objektiv eingesetzt, damit wird der Abstand zwischen den beiden größer. Der Abbildungsmaßstab wird damit auch vergrößert. Man kann diese Zwischenringe auch mit Nahlinsen kombinieren, das erhöht noch den Effekt. Ein weiterer Vorteil der Zwischenringe ist auch, dass sie relativ günstig sind. Natürlich kann man aber mit diesen Möglichkeiten nie den Abbildungsmaßstab eines echten Makroobjektivs erreichen.

Wer mehr über die Makrofotografie wissen will, findet bei der Uni Erfurt im AK Fotografie einige nützliche Tipps und Grundlagen zur Optik der Objektive.

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